Innehalten
Wir dürfen neue Impulse setzen!
Rhythmen oder sich rhythmisch wiederholende Ereignisse waren einmal ein fester Bestandteil des Lebens; durch sie wurde ein Leben in sinnvolle Abschnitte gegliedert. In der modernen materialistischen Welt verlieren sich die natürlichen Rhythmen immer mehr. Der ursprüngliche Sinn von Festen erschliesst sich uns nicht mehr; wir füllen die entstandene Lücke mit Äusserlichkeiten.
Die Globalisierung stellt hohe Anforderungen an unseren Umgang mit der Informationsflut, der digitalen Präsenz und generell an den Umgang mit dem Leben. Uns werden künstliche Perfektionismen einsuggeriert. Und gleichzeitig können wir uns dauernd beunruhigen, ängstigen, erschrecken - und verlieren ob der vielen fremden Probleme, Emotionen und Anforderungen uns selbst.
Wir hetzen atemlos durch unser Leben - von einem Termin, einer Information zur nächsten. Dadurch geht viel Qualität verloren, weil wir gar nie in der Gegenwart anwesend sind. Wir sind immer schon beim nächsten Termin, bei der nächsten Aufgabe - und verpassen dabei unser Leben.
Warum halten wir nicht einfach inne und schauen, was alles da ist? Ohne zu werten oder gleich etwas verändern zu wollen? Das bedeutet, dass wir uns auf uns einlassen und wahrnehmen, was im eigenen Inneren und um uns herum geschieht. Das braucht Mut. Wir spüren, wie sich die Beziehungen zu Familie und Freunden anfühlen, wo wir stehen, was wir brauchen. Veränderungen können sich ankündigen.
In der dunklen Jahreszeit haben wir Gelegenheit, uns auf uns selbst zu besinnen - und auf die Menschen, die zu uns gehören. Wir können diejenigen sein, die für unsere Familien einen neuen Impuls setzen. Statt die Weihnachtszeit in Hetze und Kommerz zu verbringen, können wir einfach innehalten für ein schlichtes Beisammensein, zu dem alle etwas beitragen. Liebe ausstrahlen. Zeit in der Natur verbringen. In Ruhe unser Jahr Revue passieren lassen und abschliessen. Die Raunächte, die zwölf heiligen Nächte zwischen den Jahren, bewusst wahrnehmen und zelebrieren. Spüren, was im neuen Jahr werden darf. Handeln, wenn wir innerlich dazu bereit sind, wenn die Veränderungen herangereift sind.